Über unseren Zwinger
Am 23. März 2001 erhielten wir unseren Zwingernamen.
Zu diesem Zeitpunkt lebte nur ich, Aisha vom Kemmler, gew. am 29.02.2000 , hier bei meinen Leuten in Menteroda. Eingezogen bin ich am 30.04.2000.
Den Namen „Herzwinkel“ suchten wir uns aus, weil zum einen meine meisten Wanderungen/„Gassigänge“ an diesem Landstrich entlangführen und zum anderen dem Leo bescheinigt wird, dass er ein „Herz auf vier Pfoten“ sei. – Stimmt!
Zu diesem Herzen gehört aber auch Temperament. Meine Leute merkten schon bald, dass ich davon recht viel mitgebracht hatte und es mir riesigen Spaß bereitete, zu spielen und zu toben. Besonders zu Treffen mit anderen Vierbeinern brachte ich das auffallend zum Ausdruck. Nach beharrlichem Drängen durfte ich mir dann endlich einen Freund auswählen, was ich natürlich schnellstens tat. Dies war auch ein Leonberger, der zum damaligen Zeitpunkt traurig und allein in seinem Garten lebte als wir ihn besuchten, um die Sache zu beschnüffeln. Er kam auf mich zu und da merkte ich gleich, mit dem kann ich „Pferde stehlen“. Oder was sagt man da? So reiste am 22.09.2001 Joker vom Arendsee, genannt „Leo“, mit zu mir und wir waren ab sofort die besten Freunde.
Nur unsere Katze und der Kater waren erstaunt, rannten nun zwei Große an ihnen vorbei und schnüffelten an ihrem Fressnapf. Alle Beteiligten fanden die Rudelvergrößerung aber in Ordnung!
Kurze Zeit darauf bekamen wir Post, die unseren Zweibeinern wohl gar nicht so gefiel, denn ihre Gesichter wurden immer länger. Nach einer Verarbeitungszeit sagten sie zu uns, dass wir ab sofort noch einen Zweitnamen, nämlich „Spaßhund“, haben. Das muss etwas mit zwei Bildern von mir zu tun gehabt haben. Bevor ich Leo zu mir holte, waren meine Leute mit mir beim „Fotografen“. Der roch sehr nach Tierarzt. Ich fand es etwas eigenartig, dass ich beim Bildermachen schlafen sollte, kam nie wieder vor. Ansonsten blieb alles wie bisher. Wir spielten, arbeiteten auf dem Übungsplatz, fuhren zu Freunden und Ausstellungen und besuchten die Kinder in der Schule.
Im Februar 2002 meldete sich per Telefon eine Leodame an. Sie wollte sich mal umschauen, ob das Haus der Zweibeiner, unsere „Leohäuser“, der Garten sowie das „Rudel“ für sie annehmbar sind, da sie in ihrem bisherigen Zuhause nicht mehr bleiben durfte. Scheinbar haben wir uns alle gut benommen, denn sie meinte nach dem „Orientierungstag“, dass sie zur Probe bleiben wolle. Ihr umfangreiches Reisegepäck ließ sie gleich hier. Nach einer Beschnupperungszeit, die für mich und meine Menschen nicht immer leicht war, wurde Mitte März von allen entschieden, die erteilte Besuchserlaubnis für Betty von der Rasenmühle wird zum Dauerwohnsitz umgewandelt. Ab diesem Zeitpunkt hieß es: „3 Herzen“ auf je vier Pfoten spielen, toben und leben miteinander.
Da unsere Betty am 02.06.2002 erneut ihre Körung bestanden hatte, warteten wir nun alle darauf, dass im Laufe der Zeit ein paar klein Herzen und Pfoten hinzukommen werden. Am 16.11.2003 freuten wir uns alle sehr. Der Tierarzt gab Betty drei Ultraschallbilder mit. Sie zeigten uns, dass der lang ersehnte Nachwuchs im Wachsen war. Alles wurde vorbereitet. Am 54. Tag kam es dann aber leider zu einer Fehlgeburt, die alle sehr niederschlug. Unsere Betty konnte sich nicht wieder richtig erholen. Ihre Gesundheit wurde auch nach einer durchgeführten Operation nicht wirklich wieder stabil.
Am 12. März 2004 wurden im Thüringer Zwinger vom Oßmannstedter Grund 13 Welpen geboren. Dies war für unsere Zweibeiner der Anlass, einen Besuchstermin auszumachen. Natürlich gab mir das zu denken. Richtig vermutet! Am Freitag, dem 14.05.2004, zogen am späten Nachmittag 2 kleine Leo- Mädchen namens Rose und Ruby bei uns ein.
War das eine Bewegung im Haus! Ich muss Euch sagen, dass seither das Leben in unserem Großrudel nie langweilig war, da jeder abwechslungsreiche Ideen hat. Nur einmal mussten wir bisher sehr traurig sein. Dies war der Tag, an dem unsere Betty über die Regenbogenbrücke ging. Sie hat uns aber schöne Erinnerungen hier gelassen. Unsere beiden Mädchen sind nun auch schon erwachsen und sie reisen viel herum. Leo und ich fahren zu den Ausstellungen nur selten mit. Wir gehen dann lieber mit unseren lieben „Nachbar-Zweibeinern“ am Herzwinkel spazieren. Sollte es irgendwann wieder etwas Neues geben, werde ich das zu meinen bisherigen Ausführungen hinzufügen.
Wir haben Mai 2007 und es gibt etwas Neues! Ich musste erst einmal wieder zur Ruhe kommen nach der Überraschung, die ich hier erlebte. Auch Freude kann in meinem Alter manchmal anstrengend sein! Kommt Ihr drauf, was es sein kann? Richtig, unser Rudel bekam am 29.März Verstärkung.
Nein, kein Mädchen – ein kleiner süßer Junge kam zu uns! Schon beim Vorstellen sammelt
Iwo von der Boxmühle Punkte mit seinen lieben Augen und seiner ruhigen Art bei uns Mädchen. Leo ging die Sache etwas kritischer an. Sicher nur, weil er immer meint, auf uns aufpassen zu müssen. Ganz schnell merkten wir alle, dass er es wohl anders gemeint hat, denn er lässt unseren Kleinen kaum aus den Augen und rennt schon beim kleinsten Quietscher los, um nach dem Rechten zu sehen. Wir alle haben große Freude miteinander und sind auf jeden neuen Tag neugierig.
Nun schreiben wir November 2008 und es wird Zeit, mich mal wieder zu „Wort“ zu melden. Unser „Kleiner“ ist inzwischen der „Größte“ von uns, aber noch genau so lieb und verschmust wie am ersten Tag. Mit seiner Spiel- und Wanderfreude bringt er immer Bewegung in unser Rudel, so dass wir „Alten“ unsere kleineren Weh -wehchen schnell verdrängen. Auch unsere Zweibeiner hat er mit seiner Freude an Ausstellungen und Reisen angesteckt. Es wundert hier also schon keinen mehr, wenn sie mit Reisetaschen, „Ausstellungskarre“, Futternäpfen usw. zum Auto oder Wohnwagen eilen! Wichtig ist für uns dann die Frage, ob alle ihren Rucksack schnüren oder einige hier auf die Nachbarn aufpassen sollen. Wie ich euch schon mal gesagt habe, ist das nämlich auch sehr wichtig. Sie sind doch sonst so einsam, wissen nicht, wen sie streicheln sollen oder müssen gar alleine spazieren gehen. Wenn dann alle vom Ausflug wieder zurück sind, ist meist „Party“ mit Toben und Leckerlis angesagt, um die Erlebnisse und Erfolge auszuwerten.
(* Für alle Leser – diese Fotos entstanden im April 2010 – einer tollen Zeit vom Iwo!)
Vor fünf Wochen allerdings, also am 15.10.2008, wurde etwas zum Auto gebracht, was mich doch sehr verwunderte. Der große geflochtene Korb, die dicke Auflage, der Quietsch-Hamburger, Bärchen und das rote kleine Halsband mit Leine. Unsere Zweibeiner machten das ganz heimlich, erzählten es noch nicht einmal unserem Besuch, Chiara. Vor der Abfahrt hieß es: Rose und Iwo wollen mit ihrer kleinen Freundin Chiara mal ans große Meer fahren, sind am Abend wieder zurück. Das fand ich schon sehr merkwürdig und mich beschlich mal wieder so eine neugierige Unruhe. Das Auto zurück, alle ausgestiegen und…? Das Geheimnis ist keines mehr! Wir können ab sofort in „Zweier-Reihen“ antreten, denn jeder hat einen Partner.
Davina von der Geestequelle heißt unser neues kleines Leo-Mädchen. Sie hatte überhaupt kein Problem, jeden von uns zu begrüßen. Lautstark berichtete sie, woher sie kommt und wie sie uns findet – natürlich zum Schreien und Anbeißen toll. Gehen wir weg, schreit sie lauthals, kommen wir zurück, hängt sie an irgendeinem irgendwo dran. Wo kann man gar nicht so genau sagen, denn es wechselt so schnell. Auf ein Brummen hat sie immer gleich etwas zu antworten, ganz schön frech die Kleine! Es ist also mal wieder viel Bewegung im Rudel und alle haben Hände und Pfoten voll zu tun.
April 2010, es ist Zeit, mich mal wieder zu melden:
Das Jahr 2009 brachte viele Freuden und Höhepunkte, wie man überall nachlesen kann. Aber auch einen großen Verlust mussten wir hinnehmen. Ich musste mich von meinem besten Freund, dem „Leo“ verabschieden. Seine treuen Augen, das Lachen in ihnen, wenn es ans Spielen oder Schmusen ging sowie das zufriedene Brummeln bei Streicheleinheiten vermissen wir alle sehr.
Das Jahr 2010, nicht mehr ganz frisch, begann mit viel Freude. Die drei vergangenen Monate nutzte unsere Davina, um uns immer wieder aufs neue zu überraschen. Iwo begleitete sie auf ihren Unternehmungen und bestritt die Ausstellungen ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit von uns allen.
Ende Februar wurde es um mich sehr turbulent! Schwer einigen konnten sich alle, wann es nun die Überraschungen geben soll. Es war außerdem auch die Frage zu klären, ob ich nun 2 ½ oder 10 Jahre bin! ?
An einem ganz normalen Tag kann jede Leo-Dame Geburtstag haben, aber ich bin etwas Besonderes! Habe ich doch am 29.Februar Geburtstag und den gibt es nun einmal nicht jedes Jahr. Jetzt bin ich hier das weise Oberhaupt und gebe mir Mühe, alles in Einklang zu bringen. Dabei komme ich aber hin und wieder ins Grübeln………..
Frühjahr am Herzwinkel – eine Zeit der Veränderung, wie das schon so manches Frühjahr und so mancher Herbst war. Fahren unsere Zweibeiner in diesen Zeiten auch noch innerhalb von wenigen Wochen mehrfach an die gleiche Adresse von Leonberger – Züchtern, dann wird es spannend.
Diesmal war es eine besondere Adresse, die bisher bei besonderen Höhepunkten angesteuert wurde. Ich rechnete daraufhin mit einem Besuch unserer zwei- und vierbeinigen Freunde aus Holland und freute mich auf den gemeinsamen Waldspaziergang. So kam es aber nicht!
Dann stand Ostern vor der Tür. Körbe wurden bereitgestellt, umgeräumt wurde im Haus, neues Spielzeug war im Einkaufskorb zu entdecken, verschwand aber gleich wieder. Sollte das eine spannende Suche für uns alle werden, an dem auch Besuch beteiligt ist???
Nach den vielen Wochenenden unterwegs, redeten die Zweibeiner doch eher darüber, dass mal dringend ein ruhiges Wochenende an der Reihe wäre. Gesagt – getan, Samstag, der 27. März, war ein super Tag für uns alle. Spaziergänge in Gruppen – muss sein, um die jungen Beinen ausreichend in Bewegung zu halten, zusätzliche Pflegeeinheiten und Ruhe pur.
Sonntag, 28. März 2010 – ist das Wochenende schon vorbei, oder warum stehen die so früh auf? Ruby und ich erhielten den Auftrag, auf alles aufzupassen und eventuellen Besuchern zu sagen, dass wir erst am späten Nachmittag bzw. frühen Abend wieder alle komplett anzutreffen sind. Rose, Iwo und Davina besetzten das Auto und fort waren sie. Nun gut, dann halt zu zweit einen Relaxtag! Wer weiß, was die anderen für eine Aufgabe zu erfüllen haben, dachte ich mir so. Werden wir später schon mitbekommen und sicher bringen sie uns was „Schönes“ mit.
Machten sie prompt! War aber nichts zum Futtern, sondern hat Beine zum Laufen und Springen, kleine Zähne zum Festhalten und eine Zunge, die alles abschleckt. Der Name unseres Familienzuwachses ist
Delaya van het Leonhuuske. Sie kommt aus Enschede -NL und ist ein liebes, anhängliches kleines Leo- Mädchen mit viel Temperament.
Was soll ich dazu sagen? Wir haben wieder ein Baby im Haus, alle hat sie um die Pfote gewickelt und so wie es ist, ist es einfach nur schön. (Manchmal ziehe ich mich aber doch in ein ruhiges Eckchen zurück, denn so viel Power ist in meinen Jahren nicht unbedingt für den ganzen Tag drin. Dann halten die anderen für mich die Stellung.)
Wenn ich Euch neugierig gemacht habe, so schaut gleich genauer nach!
Aisha vom Kemmler – aus dem Zwinger „Löwe vom Herzwinkel“